"Was in Beziehung tritt, kann heilen."
Thomas Hübl
Was wir unter Heilung verstehen dürfen
Unser heutiges Verständnis von Heilung ist noch oft geprägt von der Vorstellung, für jedes Problem müsse es „die passende Lösung“ geben – ein Medikament, eine Methode, ein Mensch, der uns von Schmerz, Angst oder Symptomen befreit.
Dabei haben wir etwas Wesentliches verlernt: Unser Körper kommuniziert mit uns.
Symptome sind oft mehr als bloße Störungen – sie können Hinweise sein:
Dass etwas in uns aus der Balance geraten ist.
Dass wir zu wenig Ruhe haben.
Dass es Zeit ist, hinter die äußere Erscheinung einer Krankheit zu blicken.
Selbst Unfälle oder plötzlich auftretende Schmerzen wie ein „Hexenschuss“ sind nicht immer nur Zufall. Sie können Ausdruck innerer Spannungen, ungelöster Themen oder anstehender Entwicklungsschritte sein.
Ein genauer Blick lohnt sich – gerade auch bei chronischen Beschwerden. Die Schulmedizin selbst spricht bei Erkrankungen wie Bluthochdruck, Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Neurodermitis, Schilddrüsenüberfunktion oder Rheuma von den „Holy Seven“ der psychosomatischen Krankheiten.
Wenn die Seele spricht
Auch wenn keine körperliche Krankheit vorliegt, sondern vor allem psychische Symptome spürbar sind, neigen wir oft dazu, sie kleinzureden oder dem Stress im Außen zuzuschreiben:
- Schuld- oder Schamgefühle
- Ängste
- Überforderung
- innere Unruhe
- Schlaflosigkeit
- depressive Verstimmungen
- das ständige Kreisen der Gedanken
„Ich habe doch eigentlich ein gutes Leben – wozu tiefer graben?“
„Muss ich mich wirklich mit meiner Vergangenheit beschäftigen?“
Solche Fragen sind verständlich. Denn der Weg nach innen braucht Mut.
Doch gerade in der achtsamen Hinwendung zu unserem Inneren liegt der Schlüssel zu echter Veränderung.
Warum innere Arbeit heilsam ist
Wenn unsere grundlegenden Bedürfnisse – nach Sicherheit, Verbindung, Vertrauen, Autonomie und Liebe – in der frühen Kindheit nicht ausreichend erfüllt wurden, sind wir gezwungen, Strategien für unser emotionales Überleben zu entwickeln: Wir funktionieren, passen uns an, leisten, verbergen Gefühle.
Diese Strategien waren damals wichtig. Sie haben uns geschützt.
Doch oft bleiben sie bestehen – unbewusst, automatisiert, tief im Nervensystem verankert. Und sie wirken weiter, auch wenn sie uns heute eher blockieren als helfen.
Im Alltag zeigt sich das vielleicht so:
- Wir fühlen uns innerlich unter Druck.
- Wir ziehen uns zurück.
- Wir fühlen uns nicht wirklich lebendig oder verbunden.
Hinter diesen Empfindungen stehen oft alte Bindungsmuster, unbewältigte Emotionen und eine gestörte Selbstregulation. Die Trennung von unserem authentischen Selbst zeigt sich in unserer Beziehung zu uns selbst – und zu anderen.
Heilung beginnt mit Präsenz
Innere Arbeit bedeutet nicht, sich zu „optimieren“ oder Probleme schnell zu lösen.
Es bedeutet:
- sich selbst zuzuhören
- sich mit alten Mustern zu verbinden, die einst Schutz waren
- Mitgefühl für die eigenen inneren Anteile zu entwickeln
- neue Erfahrungen von Verbindung, Vertrauen und Sicherheit zuzulassen
Es ist ein Weg zurück zu mehr Lebendigkeit.
Ein Weg, auf dem Beziehung wieder echt wird – zu uns selbst und zu anderen.
Ein Leben, das nicht mehr von alten Geschichten gesteuert wird, sondern im Jetzt entsteht.
Der erste Schritt
Wenn wir unserem inneren Erleben Raum geben, geschieht etwas Kostbares:
Wir kommen aus dem reinen Überleben ins wirkliche Leben.
Ein „Ich bin da“, das nicht perfekt sein muss.
Nicht fertig.
Aber lebendig.
Verbunden.
Echt.
Wenn Sie diesen Ruf in sich spüren, lade ich Sie herzlich ein, in Kontakt zu kommen.
Ihr Weg beginnt nicht irgendwann – sondern mit dem ersten bewussten Moment des Innehaltens.
Carolin Zirn | Heilpraktikerin | Praxis für ganzheitliche Gesundheit und Prozessbegleitung
